Überall wo wir mit der gegenständlichen Welt in Kontakt treten, begegnet uns Gestalt als Ausdruck und Ergebnis von Lebensprozessen. Die zugrundeliegenden Muster und Strukturen werden von der Geometrie erfasst und gedanklich präzise zu einem System geordnet. Die unerschöpfliche Vielfalt an Formen lässt sich dadurch auf die einfachsten Grundbausteine zurückführen. Wie die Elemente des Euklid die wenigen Regeln und Figuren für ein großartiges und äußerst komplexes Spiel mit geometrischen Objekten liefern, sind sie auch Vorbild und Anregung für Systeme in anderen Gebieten: Philosophie, Rechtswissenschaften und die Künste beispielsweise nehmen logische Strukturen in ihre Denkgebäude auf.

Die Tagung 2015 soll die Möglichkeit bieten, einerseits das breite Anwendungsspektrum der Geometrie in den unterschiedlichsten Wissensbereichen bis in hochspezialisierte und komplexe Fragestellungen vor Augen zu führen, andererseits die Wichtigkeit und Relevanz der verwendeten einfachen und klaren Grundkonzepte herauszustellen. Insbesondere im Bereich der Ausbildung und Lehre schafft erst ein ausgewogenes Verhältnis dieser beiden Aspekte das Potential für innovative Entwicklungen.

Erwünscht sind deshalb Beiträge die sowohl die Aktualität der Geometrie in den verschiedensten Themenfeldern vom Handwerk über Mathematik, Informatik, Kunst und Architektur bis zu Soziologie, Politik und Philosophie aufzeigen als auch die dafür unverzichtbare Schulung in den Grundlagen bewusst machen.

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