Wir möchten uns mit Lösungs-Bildern beschäftigen, mit Möglichkeiten, Probleme so darzustellen, dass Lösungen sich zeigen. Meist illustrieren Darstellungen bereits bekannte Lösungen und machen sie leichter verständlich. Hier sollen hingegen Darstellungen (Bilder, Graphiken) Thema sein, die bereits in der Formulierung einer Problemstellung Lösungen oder Lösungsmöglichkeiten aufzeigen. Wie können also Probleme mittels geeigneter Darstellungen gefasst, begriffen, gelöst werden?

Die Mathematik kennt schon lange sogenannte Beweise ohne Worte, die lediglich mit Visualisierungen arbeiten, beispielsweise der Beweis für den Satz des Pythagoras aus dem Zhoubi suanjing (700 v.Chr.). Oliver Byrnes Euklid-Transponierungen ins Graphische von 1847 versuchen ähnliches. Auch in anderen Feldern gibt es gelegentlich derartige Lösungsherleitungen, z.B. in der Architektur für die Seattle Public Library des Office for Metropolitan Architecture (OMA), in der der Baukörper und seine räumliche Organisation aus dem Arrangement von Blöcken des Raumnutzungsprogrammes abgeleitet wird.

Wir möchten diskutieren welche derartigen Lösungs-Bilder bekannt sind, wie sie funktionieren, wie sie gefunden oder erstellt, und wie sie eingesetzt werden können.

Um diese Diskussion führen zu können, suchen wir möglichst unterschiedliche Beispiele und Sichtweisen. Willkommen sind daher Beteiligungen aus den unterschiedlichsten Disziplinen wie Architektur, Design, Kunst, Philosophie, Maschinenbau, Industrie-Design, Bauingenieurwesen, Landschaftsarchitektur, Städtebau, Mathematik, Informatik und anderen. Beiträge mit gestalterischem, praktischem bzw. angewandtem Schwerpunkt sind ebenso willkommen wie solche mit theoretischer oder auch didaktischer Prägung.

Als Beiträge kommen Vorschläge für kurze Vorträge (15-20 Min.), Poster und Exponate für die Ausstellung und den Ideenwettbewerb 'Phänomena' in Frage.

Die Tagung möchte den Austausch aller Bereiche, in denen Graphik und Geometrie eine Rolle spielt, pflegen und fördern.

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